Staatliche Realschule Freyung

Grenzüberschreitend unterwegs im Nationalpark

Schüler der Realschule Freyung grenzüberschreitend unterwegs in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava

Im September wurde die Realschule Freyung als neue Nationalparkschule des Nationalparks Bayerischer Wald zertifiziert. Als Auftakt der nun offiziellen Kooperation zwischen dem Nationalpark und der Realschule wurden in den Jahrgangsstufen 8 und 6 zwei Exkursionen, zum einen in unseren Nationalpark und zum anderen in den Nachbarnationalpark Šumava, durchgeführt.

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Klasse 6C mit Stanislav Ctvrtnik Leiter des Umweltbildungszentrum Stožec

Die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen stellten sich beim Jugendwaldheim „Wessely-Haus“ bereits zum wiederholten Mal als „Versuchskaninchen“ zur Verfügung. Angehende Försterinnen und Förster der TU Weihenstephan konnten ihr pädagogisches Geschick im Rahmen einer Waldführung an ihnen testen. Diese Rundgänge standen unter dem Motto „Nachhaltigkeit“: Wie lässt sich ein Wald nachhaltig bewirtschaften? Wie können wir durch unser eigenes Verhalten, die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen und auch für die nachfolgenden Generationen erhalten? Welchen Nutzen hat der Wald für den Menschen?

In zahlreichen Team- oder Rollenspielen gingen die Jugendlichen diesen Fragen nach und erarbeiteten sich Wissen zum Thema. Herr Professor Robert Vogl begleitete seine Studentinnen und Studenten, gab ihnen nützliche Tipps und bewertete ihre Leistungen. Bei den Führungen wurde der biologische Begriff der Symbiose, einem Zusammenleben zweier Lebewesen zu beiderseitigem Nutzen, zum Programm: Die Realschüler profitierten von dem Wissen der Studierenden, diese wiederum konnten ihre pädagogischen Fähigkeiten ausbauen.

Im Nachbarnationalpark Šumava waren die sechsten Klassen der Realschule unterwegs. Bei der Exkursion lag der Schwerpunkt auf den Themen Kultur und Natur. Im ersten Teil des Besuchs stand ein traditionelles Handwerk des Böhmerwaldes im Mittelpunkt. In der Waldwerkstatt des Umweltbildungszentrums Stožec informierte eine tschechische Studentin mit hervorragenden Deutschkenntnissen die Sechstklässler über die Geschichte des Herstellens von gewundenen Glasperlen. Diese Tradition geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Damals verwendete man diese Glasperlen nicht als Schmuck, sondern als Rosenkranzperlen. Zu Beginn des 17. Jahrhundert wurden die Glasperlen in großen Mengen nach ganz Europa exportiert. Im Anschluss an die theoretischen Ausführungen der Studentin demonstrierte die Künstlerin Jana Wudy, wie diese Glasperlen in Handarbeit gemacht werden, und half danach den Kindern dabei, ihre eigenen Glasperlen herzustellen.

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Bild 1: Klasse 8B zusammen mit einer Forststudentin der HSWT
Bild 2: Schülerin beim herstellen einer GLasperle zusammen mit der Künstlerin Jana Wudy
Bild 3: Stozec 6D in Aktion
Bild 4: Klasse 6C mit Stanislav Ctvrtnik Leiter des Umweltbildungszentrum Stožec

Im zweiten Teil der Exkursion führte der Leiter des Umweltbildungszentrums Herr Stanislav Čtvrtník die Schüler durch das örtliche Waldspielgelände. Dabei lernten sie viel über die Natur im Böhmerwald. Wichtige Pflanzen- und Tierarten der Ökosysteme Wald, Wiese, Moor und See standen im Mittelpunkt. In verschiedenen Spielen, bei denen die Schüler sportlich aktiv werden konnten, wurde das Wissen um die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Böhmerwaldes mit Kopf, Herz und Hand erarbeitet. Den Kindern wurde dabei aufgezeigt, wie zerbrechlich das Zusammenleben der verschiedenen Lebewesen ist und wie die beiden Nationalparks dazu beitragen, dass auch für künftige Generationen die große Artenvielfalt erhalten bleibt.

Julia Schreiter und Dr. Kevin Maier

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